Wer ein Musikinstrument lernt, schult damit sein Gehirn für das ganze Leben und trainiert gleich mehrere Gehirnfunktionen. Musikstudenten schneiden beim visuellen Gedächtnis oder bei Strategiebildungen besser ab, als Kommilitonen aus anderen Bereichen. Schlaganfallpatienten zeigen bei gleichem Schädigungsausmaß geringere Ausfälle, wenn sie früher musiziert haben.
Beim Musizieren wird das Gehirn offenbar besonders beansprucht. Auch wenn jemand schon im Rentenalter ist, kann er noch Klavier spielen lernen und davon profitieren.
Studien zeigen, dass Musik bestimmte Areale im Gehirn anregt und es so fit hält.
Durch tägliche Fingerübungen beim Klavierspielen beispielsweise, werden Aufmerksamkeit, Selbstdisziplin und Motorik geschult. Durch den Reiz über das Hörzentrum werden viele Hirngebiete aktiv. Sie verändern sich sogar anatomisch und bauen sich auf, statt zu altern.
Beim Musizieren sind sehr viele verschiedene Hirnareale aktiv: die motorischen Areale, die Hörareale, die Gedächtnisstrukturen und jene Hirnstrukturen, die vorausplanen.
Diese rege Hirnaktivität wirkt dem natürlichen Verfallsprozess entgegen, sagen die Forscher. Ihr Motto: „Use it or loose it!“ (Benutze es, oder du verlierst es). Studien belegen, dass musizierende Probanden deutlich besser gegen Altersdemenz geschützt sind als Probanden, die Lesen oder Kreuzworträtsel zum Hobby haben. Schweizer Forscher üben regelmäßig mit ihren Probanden Klavier und messen dabei deren Hirnaktivität. Bereits nach einer Woche Üben beobachten die Forscher Veränderungen im Gehirn: Die Gebiete, die für die Bewegung der Hände zuständig sind, arbeiten effizienter. Die motorischen Areale haben sich umstrukturiert. Die Gehirne älterer Menschen reagieren damit genauso, wie man es bei jungen Gehirnen erwartet. Für die Forscher ist das ein Hinweis darauf, dass auch ein altes Gehirn offen für Neues ist.